Die Stasi-Unterlagenbehörde kann die Stelle des
Direktors derzeit nicht besetzen, weil der im Auswahlverfahren
unterlegene Bewerber klagt. Das berichtet die in Halle erscheinende
„Mitteldeutsche Zeitung“ (Online-Ausgabe). Die Bewerbungsfrist lief
bereits am 11. Oktober 2013 ab. Der alte Direktor Hans Altendorf
wurde am 20. Mai verabschiedet. Die Wahl von Kulturstaatsministerin
Monika Grütters (CDU) fiel auf Björn Deicke, Referatsleiter Haushalt
bei der Staatsministerin. Der stellvertretende Behörden-Direktor
Joachim Förster, der sich ebenfalls beworben hatte, hat nach
Informationen des Blattes aber wegen gravierender Formmängel Klage
beim Verwaltungs-gericht Berlin eingereicht. Die Entscheidung könnte
nach Angaben eines Gerichtssprechers bereits in der nächsten Woche
fallen. Der Direktoren-Posten ist besonders wichtig. Denn
Behördenchef Roland Jahn hat keine Verwaltungserfahrung. Er ist auch
kein Jurist. Umso mehr braucht er einen erfahrenen
Verwaltungsfachmann, dem er vertraut. Dies gilt erst recht, weil eine
Experten-Kommission des Bundestages bis 2016 beraten soll, wie es mit
der Behörde weiter geht. Sie wird entweder nach 2019 abgewickelt oder
grundlegend umstrukturiert. Beides wäre eine große Herausforderung.
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