Mitteldeutsche Zeitung: Streit um Orthopäden-Honorare Kassenpatienten müssen noch länger warten

Kassenpatienten drohen bei Orthopäden in
Sachsen-Anhalt noch längere Wartezeiten. Das berichtet die in Halle
erscheinende Mitteldeutsche Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Hintergrund
sind Klagen der niedergelassenen Fachärzte über einen massiven
Einbruch ihrer Honorare. Als Folge drohten Einschränkungen bei der
medizinischen Versorgung, heißt es in einem Offenen Brief von 106
Orthopäden. Die Mediziner sehen sich durch den Rückgang der Honorare
um durchschnittlich fast 20 Prozent „gezwungen, ihre
Kassenarztsprechstunden zu reduzieren“. Stattdessen müssten sie sich
„andere Betätigungsfelder“ wie die vermehrte Behandlung von
Privatpatienten suchen, „um ihre Praxen weiter führen zu können“.

Der Verband der Ersatzkassen reagierte (VDEK) empört. Es sei
„dreist und auch völlig inakzeptabel“, den Streit um die Honorare auf
dem Rücken der Kassenpatienten auszutragen, erklärte Sprecher Volker
Schmeichel. „Eine künstliche Verknappung der Sprechzeiten anzudrohen
ist skandalös.“

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Hartmut Augustin
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