Der Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes,
Ulrich Kirsch, hat Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU)
davor gewarnt, die Bundeswehr noch weiter zu verkleinern als von
seinem Vorgänger Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) geplant. „Der
Minister wird die Streitkräfte aufstellen, die sich auch finanzieren
lassen“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen
Zeitung“ (Samstag-Ausgabe). Lege man die finanziellen Vorgaben von
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zugrunde, seien maximal
140000 Soldaten möglich; Guttenberg wollte 185000. De Maizière
schließt Kirsch zufolge eine Reduzierung auf 145000 Soldaten nicht
aus. Er fügte deshalb hinzu: „Ich kann vor einer weiteren
Reduzierung nur warnen. 180000 bis 185000 Soldaten sind das Minimum,
auch um Deutschlands internationalen Verpflichtungen gerecht werden
zu können.“ Der Verbandsvorsitzende kritisierte überdies die
Tatsache, dass sich zum 4. April lediglich 1494 Männer für den
freiwilligen Wehrdienst gemeldet hätten. „Das ist eine klägliche
Zahl. Die bisherigen Angebote und das Motto ,Tu was für Dein Land–
reichen nicht aus. Wer den Rekrutierungsbedarf decken will, der muss
mehr tun. Das Problem ist nicht mit der nötigen Rasanz angegangen
worden.“
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Hartmut Augustin
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