Der Vorsitzende der Union der Opferverbände
Kommunistischer Gewalt-herrschaft (UOKG), Rainer Wagner, hält die
jüngste Erklärung der Linken in Thüringen, wonach die DDR ein
Unrechtsstaat gewesen sei, für unglaubwürdig und ungenügend. „Das ist
ein rein taktisches Manöver“, sagte er der in Halle erscheinenden
„Mitteldeutschen Zeitung“ (Donnerstag-Ausgabe). „Die Basis der Linken
in Ostdeutschland sieht das ganz anders. Es muss von der gesamten
Linken eine klare Distanzierung von der DDR geben – und zwar ohne
Vorbehalt.“ Wagner fügte hinzu: „Für uns wäre es ein gefährlicher
Durchbruch, wenn die Linke in Thüringen den Ministerpräsidenten
stellen würde.“ Der stellvertretende Vorsitzende der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Arnold Vaatz, erklärte der
„Mitteldeutschen Zeitung“: „Das sind Lippen-bekenntnisse. An der
Grundhaltung der Partei hat sich überhaupt nichts geändert. Die
Praxis zeigt das. Die Linke leistet keine Wieder-gutmachung für das,
was die SED den Bürgern angetan hat. Ein von der Linkspartei
gespeister Hilfsfonds für DDR-Geschädigte ist mir jedenfalls nicht
bekannt. Und sie wird zu Unrecht aus der Verantwortung für die
damaligen Zustände entlassen. So gesehen ist die jetzige Erklärung
nichts anderes als Heuchelei.“
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