Das Tourismusmarketing in Sachsen-Anhalt steht in
der Kritik. Grund sind nicht allein die Übernachtungszahlen,
sondern vor allem die grundsätzliche Strategie. Das berichtet die in
Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung in ihrer Montagausgabe. So
fordert Antje Bauer, Geschäftsführerin der Industrie- und
Handelskammer Halle-Dessau (IHK), eine neue Kommunikationsstrategie.
„Wir haben ein Bekanntheitsproblem, die Menschen wissen zu wenig von
Sachsen-Anhalt“, betont sie. „Da reicht eben nicht nur eine
Kampagne.“ Doch auch die Bedeutung des Tourismus– werde nicht hoch
genug eingeschätzt, erklärt Antje Bauer. „Als Wirtschaftsfaktor ist
die Branche noch nicht richtig anerkannt.“ Dies spiegele sich auch in
der Investitions- und Marketinggesellschaft (IMG) wider. So seien
nur sechs Mitarbeiter für das Tourismusmarketing zuständig.
Die Zahl der Übernachtungen stieg im Vorjahr in Sachsen-Anhalt mit
7,3 Millionen zwar erstmals klar über die Marke von sieben
Millionen. Das von der Einwohnerzahl kleinere Thüringen erreichte
jedoch bereits einen Wert von 9,6 Millionen. Und die Zuwachsrate bei
den Übernachtungen lag nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes im
Jahr 2011 in Sachsen-Anhalt mit 3,1 Prozent unter dem bundesweiten
Wert von 3,6 Prozent. „An den Zahlen müssen wir uns messen lassen“,
erklärt Carlhans Uhle, Geschäftsführer der Investitions- und
Marketinggesellschaft (IMG). Gleichzeitig aber verteidigt er die
Ausrichtung, etwa bei der Konzentration des Marketings auf den Harz.
„Wir müssen mit unseren Stärken werben“, betont Uhle. Ansonsten setze
die IMG auch auf die Säulen Aktiv- und Kulturtourismus. Unter diesem
Dach würden sich auch die meisten Regionen des Bundeslandes mit
eigenen Angeboten wiederfinden.
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