Mitteldeutsche Zeitung: Tröglitz Ministerpräsident Haseloff bedauert Rücktritt des Ortsbürgermeisters

„Ich bedaure den Rücktritt dieses Bürgermeisters
zutiefst“, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) zum Fall des
Ortsbürger-meisters von Tröglitz, Markus Nierth. Sachsen-Anhalt sei
ein weltoffenes Land und habe sich ganz klar zum Asylrecht und zur
Aufnahme von Flüchtlingen positioniert. „Wir werden daher alle
Anstrengungen aufbringen, die zu einer schnellen Unterbringung und
Integration führen“, sagte der Regierungschef der in Halle
erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“ (Dienstag-Ausgabe). Nierth
war zurückgetreten, weil er sich durch die Behörden nicht ausreichend
vor einem Aufmarsch von Rechtsextremen vor seinem Wohnhaus geschützt
fühlte. Die Rechten wollten dort ursprünglich gegen die Aufnahme von
Asylbewerbern in dem Ort demonstrieren. Aus dem Vorgang in Tröglitz
müsse man die Konsequenzen ziehen: „Wir müssen frühzeitig
entsprechende Signale aufnehmen und auch aus der kommunalen Ebene
gemeldet bekommen, wenn sich dort Prozesse ereignen, die diesem
Grundgedanken der Weltoffenheit entgegen-stehen“, sagte Haseloff. Er
kündigte an, dass das Kabinett auf seiner dienstäglichen Sitzung über
den Fall beraten wolle, Innenminister Holger Stahlknecht habe einen
umfangreichen Bericht angekündigt. „Wir werden uns dann als
Landesregierung eine weitergehende Position erarbeiten, wie wir
künftig mit solchen Dingen umgehen.“

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