Mitteldeutsche Zeitung: Uniklinik Uniklinik Halle kommt nicht aus roten Zahlen – Bullerjahn stoppt Sanierung

Die finanzielle Situation der Uniklinik Halle spitzt
sich weiter zu. Wie die in Halle erscheinende „Mitteldeutsche
Zeitung“ (Mittwoch-Ausgabe) berichtet, geht der von der
Landesregierung bestellte Gutachter Klaus Teichert von einem
Bilanz-Verlust für die Jahre 2012 bis 2018 von insgesamt 75 Millionen
Euro aus. Er rechnet damit, dass in Halle bereits im Herbst
Gehaltszahlungen nicht mehr aus eigener Kraft fließen könnten. Mitte
2015 sei das Eigenkapital aufgebraucht und das Land müsse für das
Millionen-Defizit einspringen. Teichert erwartet ab diesem Jahr ein
Minus von 15 Millionen Euro jährlich. Der Klinikvorstand hatte
ursprünglich schon für 2016 ein leichtes Plus geplant – geht jetzt
aber nach Darstellung Teicherts von einem jährlichen Verlust von neun
Millionen aus. Der Grund ist unklar. Als Reaktion auf die Zahlen hat
Finanzminister Jens Bullerjahn (SPD) eine wichtige Investition
gestoppt: Die Sanierung der Zahnklinik Halle. Deren Gebäude muss für
9,7 Millionen Euro saniert werden, der Landtag hatte dafür grünes
Licht gegeben. Bullerjahn stoppte nun aber das Vergabeverfahren. „Die
Zahnklinik wird um fünf bis sechs Wochen geschoben. Ich will das im
Kabinett im Paket mit den Unikliniken insgesamt diskutieren“, sagte
Bullerjahn der Zeitung. Der Dekan der Medizinischen Fakultät Michael
Gekle nannte die Prognose des Gutachters eine nicht haltbare
Mutmaßung, welche die kurzfristige Entwicklung des Uniklinikums
gefährde.

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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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