Mitteldeutsche Zeitung: Unwetter-Schäden Saalekreis verpflichtet Arbeitslose zu Aufräumarbeiten

Arbeitslose werden im Saalekreis nach einem Unwetter
zum Aufräumen verpflichtet. Nachdem vor eineinhalb Wochen rund um
Querfurt und Mücheln ein Starkregen zahlreiche Ortschaften verwüstet
hat, setzt der Landkreis dort nun Langzeit-Arbeitslose ein, um die
Schäden zu beseitigen. Die Idee zu dieser ungewöhnlichen Maßnahme
stammt von Landrat Frank Bannert (CDU). „Durch das unbürokratische
Handeln des Eigenbetriebs für Arbeit können unsere Gemeinden
tatkräftig unterstützt werden“, begründete er seinen Ansatz.

Schon jetzt ruft das Vorgehen aber Kritik hervor. „Arbeitslose
sind keine Lückenbüßer für fehlendes Personal in den Kommunen“, sagt
Petra Lutz, die bei der Gewerkschaft Verdi im Bezirk Sachsen-Anhalt
Süd den Erwerbslosen-Ausschuss leitet. Für die Beseitigung von
Unwetterschäden könne der Landkreis auch reguläre Stellen schaffen.
Kritisch äußerte sich auch die Handwerkskammer Halle. „Es handelt
sich um Tätigkeiten, die auch Gebäudereiniger oder andere Handwerke
ausführen könnten“, sagt Präsident Thomas Keindorf.

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