Wegen Personalmangels können die Forstbehörden in
Sachsen-Anhalt immer öfter Waldschäden nicht beseitigen. „In den
vergangenen zehn Jahren fiel fast jede zweite Stelle im Landeszentrum
Wald weg“, sagte der Linken-Landtagsabgeordnete Andreas Höppner der
in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Dienstagausgabe). Die
Mitarbeiterzahl sei von 830 im Jahr 2006 auf 462 im Vorjahr gesunken.
Gleichzeitig habe sich durch eine erhöhte Arbeitsbelastung die Zahl
der Krankheitstage je Mitarbeiter von durchschnittlich 18 auf 30 im
Jahr erhöht. Die Zahlen gehen aus einer Kleinen Anfrage der Linken
bei der Landesregierung hervor. Das Agrarministerium räumt darin
ein, dass es in Krankheitsfällen bei Revierleitern nicht ausreichend
Vertretungen gibt, um alle Aufgaben zu erfüllen.
Nach Angaben des Vorsitzenden des Waldbesitzerverbandes
Sachsen-Anhalt, Franz Prinz zu Salm-Salm, hat der Personalengpass
negative Konsequenzen für die Waldwirtschaft. „Da Förderrichtlinien
nicht rechtzeitig fertig werden, kann die Anpflanzung junger Bäume im
Herbst nicht vorgenommen werden“, so Salm EU-Mittel für die
Aufforstung würden nicht abgerufen. In einzelnen Revieren wird laut
Salm der Schädlingsbefall nicht mehr richtig erfasst. Waldschäden
seien vorprogrammiert.
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