Der Top-Manager Klaus-Ewald Holst dringt auf die
Ansiedlung von großen Unternehmenszentralen in Ostdeutschland. Nur so
könnte die Wirtschaft in den neuen Ländern zur westdeutschen
aufschließen, sagte der Ex-Vorstandschef des Leipziger Gaskonzerns
Verbundnetz Gas der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung
(Samstagausgabe). Zu viele Industriezweige in den neuen Ländern, die
heute eine Chance hätten, seien nach 1990 „platt gemacht“ wurden. Es
gebe zu wenig eigenständige Großunternehmen.
Mit dem Fehlen von Konzernsitzen und deren Führungskräfte in
Ostdeutschland fehle auch die Darstellung und auch Erklärung von
wirtschaftlichen Zusammenhängen gegenüber den Menschen in der
jeweiligen Region. „Ich halte es letztendlich auch für ein Problem
der Demokratie. Die Menschen oder die Mitarbeiter haben ein Gefühl
der Fremdbestimmung. Dies kann vereinzelt dazu führen, dass Menschen
resignieren, auch politisch“, sagte Holst.
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Hartmut Augustin
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