Mitteldeutsche Zeitung: zu Arrest für Schulschwänzer in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt wandern jährlich 400 bis 500
Schüler hinter Gitter – als letzte Sanktion für unentschuldigtes
Fehlen. Man würde es kaum glauben, wären die Zahlen nicht amtlich.
Zwar klingt die Bezeichnung Jugendarrest für fortgesetztes
Schulschwänzen harmlos. Doch tatsächlich werden die Betroffenen
gemeinsam mit Dieben und Schlägern weggesperrt, in Sicht- und
Hörweite von Schwerkriminelle im halleschen „Roten Ochsen“. Verwahrt,
nicht betreut. Das ist die Kapitulation des Staates vor seinen
Problemkindern. Man muss kein Sozialpädagoge oder Kriminologe sein,
um zu wissen, was da künftig aus Schulschwänzern wird. Die völlig
anachronistische Inhaftierung von Schulverweigerern gehört daher
schleunigst abgeschafft.

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200

Weitere Informationen unter:
http://