Mitteldeutsche Zeitung: zu Biolandbau

Wer nicht blind ist, sieht allerdings auch die
Fehlentwicklungen. So werden Pflanzenschutzmittel eingesetzt, die
immer aggressiver wirken und so am Insektensterben beteiligt sind.
Arg sind auch die Zustände in einigen Ställen. Kühe, die zehn Jahre
lang Milch geben können, werden nach vier Jahren geschlachtet, weil
die „Hochleistungszüchtungen“ ausgelaugt sind. Schweine, so
„intelligent“ wie Hunde, sehen in großen Mastanlagen in ihrem Leben
nie das Tageslicht. Viele Landwirte wollen die Missstände ändern,
befinden sich aber in wirtschaftlichen Zwängen. Eine Umstellung auf
Öko-Landbau führt zu hohen Investitionen und gleichzeitig zu
Ertragseinbußen. Es ist daher richtig, dass Sachsen-Anhalts
Agrarministerin Claudia Dalbert (Grüne) die Umstellungsprämie
erhöhen ließ. Die Förderung ist ein Ausgleich, der einen Wechsel des
Systems erst ermöglicht. Die Politik muss darauf achten, dass die
Öko-Betriebe nicht dauerhaft am Tropf des Staates hängen. Und nicht
20 Prozent Bio-Landbau sollte das Ziel sein, sondern dass am Ende
100 Prozent der Betriebe aller Anbauformen umweltschonend und
tiergerecht arbeiten können.

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