Die Bischöfe haben sich wabernd aus der Affäre
gezogen, indem sie ihre „einstimmige“ Haltung, die Meisners Linie
folgt, mit einer Girlande von „Wenn, dann“-Sätzen behängen.
Entscheidend aber ist dabei, dass sie die Verantwortung im Einzelfall
bei den Ärzten und den betroffenen Frauen sehen. Das müssen sie jetzt
nur noch gegen die wütenden Angriffe der so genannten Lebensschützer
durchhalten, für die ausgerechnet Kardinal Meisner zum
Lieblingsfeind avanciert ist. Er muss sich nun gewissermaßen von
rechts überholen lassen, weil er sich links an der Leitplanke der
Nächstenliebe entlang bewegt hat. Das zeigt, dass der Streit über die
„Pille danach“ ideologisiert ist. Wie viele Debatten in der Kirche.
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