Mitteldeutsche Zeitung: zu Bundeswehr und Afghanistan

In die Bilanz der Intervention wird gern die
Verbesserung der Lebensverhältnisse eingestellt; höhere
Lebenserwartung, Mädchen in den Schulen usw. Aber eine stabile
Wirtschaft gibt es weiter nicht. Der profitabelste Teil der Ökonomie
bleibt die Produktion von Rauschgift. Die Regierung Afghanistans,
genauer gesagt, ihre westlichen Geldgeber, unterhalten einen
Sicherheitsapparat mit 350 000 Soldaten und Polizisten. Er
verschlingt im Jahr umgerechnet fast fünf Milliarden Euro – fünfmal
mehr als der übrige Staatshaushalt. In der „Zwischenbilanz des
Afghanistan-Engagements“, die das Bundeskabinett gestern außer dem
Mandat für die Beteiligung an der neuen Beratermission beschlossen
hat, heißt es, der Aufbau des Landes sei eine Generationenaufgabe.
Rückschläge sind einzukalkulieren, wäre hinzuzufügen.

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