Mitteldeutsche Zeitung: zu Chemnitz

Nach einer Nacht, über die ganz Deutschland
debattiert und die sogar die Kanzlerin verurteilte, lag es an
Landesinnenminister Roland Wöller (CDU), alle Hebel in Bewegung zu
setze und notfalls mit Verstärkung aus anderen Bundesländern die
Wiederholung zu verhindern. Wenn in der Nacht zu Dienstag 600
Polizisten 6 000 Rechten gegenüberstanden und so eine neue Eskalation
riskiert wurde, zeigt sich allein daran das Ausmaß des Versagens.
Nach dem Vorlauf wäre die Verhinderung von Straftaten Sache des
Ministerpräsidenten gewesen. Und obwohl Horst Seehofer nicht
dessen Vorgesetzter ist, hätte man sich vom Bundesminister für
Innere Sicherheit mehr erwartet, als nach zwei Tagen, nur nach
wachsender Kritik an seinem Schweigen schriftlich eine dürre
Erklärung abzugeben, in der er viel zu spät polizeiliche Hilfe
anbietet.

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