Mitteldeutsche Zeitung: zu den Grünen

Der Fisch stinkt vom Kopf. Das scheint auch für die
Grünen zu gelten. Jürgen Trittin, Katrin Göring-Eckardt, Claudia
Roth, Cem Özdemir und Renate Künast haben zwar ihren Rückzug
angekündigt, aber zumeist nur mit der festen Absicht, für den
nächsten Spitzenposten wieder anzutreten. Tausche etwa Partei- oder
Fraktionsvorsitz gegen das Amt eines stellvertretenden
Bundestagspräsidenten. Weniger Stress und politisches Dauerfeuer
gegen mehr staatsmännische Ehre. So ähnlich stellen sich das wohl
Claudia Roth und Renate Künast vor. Warum? Das ist kein Neuanfang,
sondern erinnert fatal an die FDP. Die meinte Mitte der letzten
Legislatur, mit Personalrochaden zwischen Guido Westerwelle, Philipp
Rösler und Rainer Brüderle das Ruder noch einmal herumreißen zu
können. Hauptsache die Veränderung tat niemand weh. Und in der
irrigen Annahme, die Wähler ließen sich von solcherlei Blendwerk
ablenken. Tun sie nicht, wie seit Sonntag jeder wissen sollte.

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