Die Debatte fokussiert sich weitgehend auf den
Schiedsrichter und einen nicht gegebenen Elfmeter. Das mag man
angesichts eines wirklich schwachen Unparteiischen im ersten Moment
sogar verstehen. Nur: Es ist nicht einmal zwölf Monate her, da konnte
dieser FC Bayern das Pokalfinale wohl nur deshalb in der Verlängerung
gewinnen, weil Gegner Borussia Dortmund in der zweiten Halbzeit ein
Tor aberkannt worden war? Diesen Schiri-Patzer wollten sie in München
damals dann doch nicht ganz so hoch gehängt wissen. Man würde sich
vom großen FC Bayern etwas mehr Demut wünschen. Denn wenn Erfolg –
wie jüngst die Meisterschaft – nur noch interessiert zur Kenntnis
genommen wird, Misserfolg aber per se fremdverschuldet ist, schwingt
darin eine gewaltige Missachtung der sportlichen Leistung anderer
mit.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200