Merkel formulierte so unmissverständlich ihr
Bekenntnis zum Asylrecht und zur Unverletzlichkeit der Menschenwürde,
dass an der Botschaft kein Zweifel bestehen kann: Null Toleranz bei
Fremdenfeindlichkeit! Lange hat die Regierungschefin gezögert, das
unpopuläre Thema anzugehen. Und nun? Sie setzt auf Humanität
gegenüber den Verfolgten und Härte gegen Armutsmigranten. Und wie
soll Deutschland die gewaltige Herausforderung von 800 000 Zuzüglern
bewältigen? Merkel redet viel von Flexibilität und Finanzhilfen.
Aber konkret wird sie nicht. Da bleibt sie sich dann doch treu:
Schritt für Schritt will sie das Problem lösen. Wer Visionen für eine
moderne Einwanderungsgesellschaft erwartet, ist bei ihr an der
falschen Adresse.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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