Im Sinne der Transparenz und einer sachlichen
Debatte ist es daher vernünftig, die Arbeitslosenzahlen künftig
nicht nur – wie bislang – nach Geschlecht, Alter und Nationalität
aufzufächern, sondern auch den Aufenthaltsstatus zu erfassen. Nur
wenn man weiß, wie groß die Gruppe der arbeitssuchenden
Schutzsuchenden ist und wie sie sich zusammensetzt, kann man
passende Qualifizierungsangebote machen. Ganz anders verhält es sich
mit den Überlegungen, die Flüchtlinge einfach aus der
Arbeitslosenquote herauszurechnen. Die Absicht ist offenkundig: Die
politisch bedeutsame Zahlenkurve soll im Wahlkampf weiter nach unten
weisen. Mit Statistiktricks löst man keine Probleme, sondern nährt
Misstrauen und Vorurteile. Es ist gut, dass Nahles das Vorhaben
schnell beerdigt hat.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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