Seit der Linke Bodo Ramelow in Thüringen zum 
Ministerpräsidenten gewählt wurde, ist die Nervosität in 
Sachsen-Anhalt mit Händen zu greifen. Denn hier ergäbe sich   2016 
theoretisch die nächste Möglichkeit einer rot-rot-grünen Koalition. 
Nur vor dem Hintergrund erklärt sich auch die Aufforderung der linken
Landesspitze an zwei kommunale Vertreter im Landkreis 
Anhalt-Bitterfeld, die Fraktionsgemeinschaft mit der AfD zu beenden. 
Nervosität macht  diese Aufforderung freilich  nicht richtiger. Sie 
ist falsch. Denn die AfD ist nicht die NPD, sondern eine Partei mit 
einem liberalen und einem rechtspopulistischen Flügel. Zudem wird im 
Flecken Muldestausee nicht über Nationales befunden, sondern über 
Kommunales. Hier entscheiden über Bündnisse  nicht  Ideologien, 
sondern  Menschen, die trotz AfD-Zugehörigkeit integer sein können. 
Ohnehin sind die, die  da jetzt zu etwas gezwungen werden sollen, 
nicht mal Parteimitglieder.
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