Mitteldeutsche Zeitung: zu Fußball

Wenn die Mannschaft jenes 4:4 gegen Schweden als
Strafe für Eitelkeit und Hochmut begreift, kann es andererseits
sogar als Urknall der Erkenntnis dienen. Als Lehre dafür, dass
Fußball immer noch ein Sport ist, in dem es nicht darum geht, mit
hübschen Tricks Beifall einzuheimsen. Sondern zuerst muss die
Bereitschaft stehen, sich auch mal das Leibchen dreckig zu machen.
Irgendwie ist dieses fundamentale Prinzip mit Kampf und
Konzentration in der Ära Joachim Löw in Vergessenheit geraten.
Dieses Spiel war sicherlich kein solches Fiasko wie das verlorene
EM-Halbfinale gegen Italien. Doch es zeigte erneut: Sobald ein
Gegner nicht gehorsam die vermeintliche Überlegenheit deutscher
Spielintelligenz hinnimmt, sondern sich einfach nur wehrt, fällt das
schmucke Gebilde in sich zusammen.

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