Mitteldeutsche Zeitung: zu Gauck

Es ist richtig, dass viele ehemalige DDR-Bürger noch
heute unter den Folgen ihrer Unterdrückung im SED-Staat leiden, und
wahr ist auch, dass ein Ministerpräsident der Linken
gewöhnungsbedürftig ist. Aber wahr ist eben auch, dass die Linke sich
im vergangenen Vierteljahrhundert von ihren SED-Wurzeln weitgehend
befreit hat und ihr Ministerpräsidenten-Kandidat Bodo Ramelow sich
von diesen Wurzeln als ehemaliger westdeutscher Gewerkschaftssekretär
gar nicht erst lösen musste. Es ist verständlich, dass Gauck seinen
älteren DDR-Leidensgenossen eine Stimme geben will, aber er ist nicht
zum Bundesbürgerrechtler gewählt worden, sondern zum
Bundespräsidenten.

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