Es ist gut, dass die Euro-Partner eine klare Linie
zeigen. Indem sie Tsipras eine Frist setzen, übernehmen die
Getriebenen die Initiative und zeigen, dass ein Land, das Hilfe
beansprucht, nicht einseitig die Bedingungen diktieren kann.
Selbstverständlich ist nicht alles falsch, was Tsipras und sein
Finanzminister Gianis Varoufakis vortragen. Die Menschen in
Griechenland bringen enorme Opfer, der Erfolg der Rosskur lässt
auf sich warten. Doch die Art, wie Tsipras und Varoufakis Geld
fordern, Gegenleistungen aber ablehnen, darf nicht Schule machen.
Wenn sie ihr Land im Euro halten wollen, müssen sie die Währungsunion
als gemeinsame Veranstaltung begreifen. Die Wahrscheinlichkeit einer
Eskalation der Griechenland-Krise wächst. Es fehlt nicht viel, bis
das Land erst Pleite geht und dann den Euro verlassen muss.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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