Mitteldeutsche Zeitung: zu Grünen

Eines immerhin eint Thilo Sarrazin und die Grünen:
Beide dienen vielen Menschen als Projektionsfläche für ihren Frust an
der Politik. Aber anders als dem jungen Wutautor bereitet der alten
Protestpartei der überraschende Erfolg beträchtliche Seelenpein.
Wegen der Unsicherheit, wie viel von der demoskopisch vermessenen
Stimmung als Stimmen in den Wahlurnen landet? Auch. Vor allem aber
nagt an den Nerven die Furcht vor der Verantwortung, die auf den
Schultern ihrer Protagonisten lastete, stünden sie plötzlich nicht
mehr nur als Regierungsmitglieder da, sondern müssten als
Regierungschefs die Politik für ein (Bundes)land verantworten.

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Hartmut Augustin
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