Mitteldeutsche Zeitung: zu Guttenberg

Die Entzauberung des Karl-Theodor zu Guttenberg
nimmt kein Ende. Hatte der frühere Verteidigungsminister nicht zu
seinem Abschied aus dem Amt versichert, es sei sein „aufrichtiges
Anliegen“, zur Aufklärung aller Vorwürfe mit Blick auf seine
abgekupferte Doktorarbeit beizutragen? Große Worte, die sich dieser
Tage als hohl erweisen. Denn jetzt will Guttenberg davon
offensichtlich nichts mehr wissen. Seine Anwälte sollen verhindern,
dass die Uni Bayreuth einen Prüfbericht öffentlich macht, der dem
CSU-Politiker nicht nur Unachtsamkeit, sondern sogar Absicht beim
Abschreiben nachweisen könnte. Es wäre der vorläufige Tiefpunkt einer
Affäre, die den politischen Himmelsstürmer auf den nackten Boden der
Tatsachen zurückgeholt hat.

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