Olaf Scholz persönlich in vieler Hinsicht das
Gegenmodell zu Gabriel. Seine extrem norddeutsche Nüchternheit
umkleidet Solidität, Kompetenz und Glaubwürdigkeit, die sich an
langen Linien orientiert. Ganz anders der Parteichef: rhetorisch
begabt, energiegeladen und instinktsicher, hat er immer wieder seine
Neigung zum Themenhopping unter Beweis gestellt. Offenbar fühlen sich
die Menschen in weltpolitisch unsicheren Zeiten bei einem
vermeintlich langweiligen, aber verlässlichen Sachwalter besser
aufgehoben. Wie die Dinge derzeit liegen, wird Sigmar Gabriel die
Genossen im Jahr 2017 in die Bundestagswahl führen. Landet die SPD
da aber erneut im 25-Prozent-Keller, steht seit diesem Sonntag ganz
klar ein ernsthafter Nachfolgekandidat für den Parteichef bereit.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200