Mitteldeutsche Zeitung: zu Irak und deutschen Waffen

Es ist eine historische Entscheidung, die in ihrer
Tragweite mit jener der 90er Jahre vergleichbar ist, als die
Bundeswehr erstmals zu Kampfeinsätzen ins Ausland aufbrach. Dabei
sind die Risiken offen-sichtlich: Niemand kann kontrollieren, was mit
den Waffen geschieht, wenn sie einmal im Nordirak angelangt sind. Es
gäbe nur einen Weg, diese Risiken auszuschließen. Die deutschen
Waffen müssten in den Händen deutscher Soldaten bleiben. Und hier
zeigt sich die ganze teuflische Logik der Debatte um Waffen und
Militäreinsätze. Jeder Schritt zieht einen anderen nach sich. Wir
sind halbherzig und lassen andere die Drecksarbeit machen. Alle
Argumente für Waffenlieferungen könnten ebenso gut für einen
Kampfeinsatz der Bundeswehr im Irak angeführt werden. Auch der wird
womöglich bald gefordert. Und was dann?

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