Dass sich die Protestanten zu großen Bundestreffen
versammeln, ist gute Tradition. Alle zwei Jahre tun sie das und
verwandeln die jeweils gastgebende Stadt in einen Ort des Gebets und
der öffentlichen Mitsprache. Aber nun war eben Dresden an der Reihe
und prompt wurde vorab darüber orakelt, ob denn der vermeintlich
gottlose Osten als Heimstatt für den Kirchentag taugen könnte. Allein
die Zahl der angemeldeten Teilnehmer, die aus allen Teilen der
Republik angereist waren, hat für sich selbst gesprochen. Und gewiss
haben auch viele „Zaungäste“ von den Diskussionsangeboten im Freien
profitiert. Dabei konnten sie erleben, dass Christen fest im Glauben
stehen, aber auf dieser Basis auch sehr politisch sind. Klare Ansagen
zu mehr Bürgerbeteiligung, zu Transparenz und Toleranz sind gehört
worden. Das ist die zweite Botschaft. Auch sie ist auf der Höhe der
Zeit.
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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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