Mitteldeutsche Zeitung: zu Macron/Merkel

Der unionsgeführte Teil der Bundesregierung bremst
Macrons Ambitionen. Die Fraktion setzt auch Merkel selbst unter
Druck, was der Kanzlerin aber insofern nutzen dürfte, als sie sich in
den Gesprächen mit den Franzosen notfalls hinter der Bockigkeit ihrer
eigenen Leute verstecken kann. Egal, ob es um einen eigenen Haushalt
für die Eurozone geht, die Vollendung der Bankenunion oder den
Europäischen Währungsfonds: Merkel und ihre Parteigänger denken eher
an kleine Schritte als an große Würfe. Macron investiert so viel
politisches Kapital in das Thema Europa, dass er bald liefern muss.
Verweigern sich die Deutschen und einige andere Euro-Staaten wie die
Niederlande und Österreich den Reformen der Gemeinschaft, steht
Macron zu den Europawahlen 2019 mit leeren Händen da, wofür die
Wähler ihn abstrafen dürften.

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