Mitteldeutsche Zeitung: zu Merkel

Angela Merkel hat bei ihrem Auftritt eine
Formulierung variiert, mit der sie schon einmal aufhorchen ließ: „Das
ist genau das, wovor ich Angst habe, wenn der eine seine Grenze
definiert, muss der andere leiden“, hat sie diesmal gesagt. „Das ist
nicht mein Europa.“ Als sie im vorigen September ihre Entscheidung
zur Grenzöffnung verteidigte, hat sie gesagt, wenn man sich dafür
entschuldigen müsse, Menschen in Not ein freundliches Gesicht zu
zeigen, „dann ist das nicht mein Land.“ Merkel kämpft. Aber in der
ärgsten politischen Not will sie Bedingungen für ihre Rettung selbst
definieren. Wenn sie unterliegt, dann ist das eben nicht mehr ihr
Ding. Das lässt sich auch so verstehen, dass ein paar Grundsätze ihr
wichtiger sind als das Amt. Das kann man Trotz nennen. Oder Größe…

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