Heute vor 25 Jahren drang von Leipzig aus erstmals
eine Demonstration in die deutschlandweite Wahrnehmung vor. Die
„Tagesschau“ eröffnete mit dem Protest ihre Sendung. Die Bilder
elektrisierten vor allem die Ostdeutschen. Eine Bevölkerung im
Ausnahmezustand. Die Ausreisewelle flutete ungebremst. Das
Flüchtlingsproblem im Osten war ungelöst, Genscher noch nicht in
Sicht. Da wirkte die erste Montagsdemo als ein Teilchenbeschleuniger.
Die Zwangsgemeinschaft Ost sortierte sich in eine Gesellschaft
gegenläufiger Interessen. Wo politisches Handeln nur vorgetäuscht
wurde, begann handfeste Politik. Die Hälfte der Leipziger
Demonstranten forderte Freiheit in der DDR, die andere suchte sie
im Westen. Man hat niemals aufgehört, die Ausreisewilligen gegen die
Hierbleiber auszuspielen. Tatsächlich gehören sie zusammen.
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Hartmut Augustin
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