Mitteldeutsche Zeitung: zu Pegida

Spreu und Weizen trennen sich? Schön wäre es. Mal
abwarten, wo „das Volk“ zukünftig montags hin marschiert, wenn es
zwei Abendeinladungen erhält. Mal abwarten, ob Oertel überhaupt etwas
auf die Beine stellt. Womöglich bleibt „das Volk“ beim Original und
Oertel verwaltet nur kurzfristig die politische Resterampe. Mal
abwarten, ob überhaupt ein Unterschied erkennbar wird zwischen den
Pegidas alt und neu. Und dann Frau Oertel selbst: Noch vor Wochen
hetzte sie gegen angebliche Wirtschaftsflüchtlinge und die
„Asylindustrie“, zog über „Lügenpresse“ und Politiker her,
verbreitete dumpfesten Nationalismus – und nun: Huch, war nicht so
gemeint? Wenn sie tatsächlich die gemäßigten Wutbürger organisieren
will – wozu Pegida light? Für all diese Leute wäre es höchste Zeit,
den Kopf einzuschalten, aus dem Spuk auszusteigen und sich dort
einzuklinken, wo Politik wirklich gemacht wird.

Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200