Mitteldeutsche Zeitung: zu politischen Aspekten des ESC

Es sind die Fußball-Europameisterschaft in der
Ukraine und der Eurovision Song Contest in Aserbaidschan, die für
Diskussionsstoff sorgen. „Darf man in halbdiktatorisch regierten
Ländern Großveranstaltungen wie EM und ESC abhalten, die vor allem
den Herrschenden nutzen?“ Das ist hier die Frage. Grundsätzlich: Ja,
man darf. Andernfalls hätte man Aserbaidschan (und Weißrussland erst
recht) schon längst vom Schlagerwettbewerb und der EM-Qualifikation
ausschließen müssen. Und was ist mit Russland? Oder mit Ungarn, wo
Viktor Orban ebenfalls ein autoritäres Regime zu installieren
versucht? Wo zieht man die Grenze? Nein, all die Boykottdiskussionen
sind scheinheilig. Sie gaukeln einen Handlungswillen vor, der in der
politischen Arena fehlt.

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