Das eigentliche Signal dieses Beschlusses aber geht
in Richtung der Staats- und Regierungschefs. Von denen wollen sich
die Parlamentarier nicht länger vorschreiben lassen, wen sie
bitteschön zu wählen haben. Doch genau das wird das Problem. Jeder
Kandidat für den wichtigsten Job in der EU an der Spitze der
Kommission braucht die Unterstützung auch der Chefs. Wenn die nicht
mitziehen, kann das Parlament nichts tun – außer Widerstand zu
leisten. Juncker kennt die Tricks der EU-Gipfel. Er gilt vielen als
ein Mann, der nicht einfach zu handhaben ist. Das widerspricht der
Strategie der Staats- und Regierungschefs. Die wollten nämlich nie
einen charismatischen, programmatischen Präsidenten, der ihnen die
Schau stiehlt, sondern einen willfährigen Erfüllungsgehilfen. Das ist
Juncker nicht.
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