Mitteldeutsche Zeitung: zu Sarrazin

Dennoch lässt sich die Bank, die auf ihre
Unabhängigkeit nicht weniger hält als das Bundesverfassungsgericht,
zu Recht Zeit mit der Entscheidung über Sarrazins Zukunft. Rasch
Forderungen aus der Politik nachzugeben – das hätte ihren Ruf nicht
weniger beschädigt, als die fachfremde publizistische Nebentätigkeit
eines Vorstandsmitglieds. Ihn in ihren Reihen anzuhören, gehört sich
schlicht. Und wenn sie sich dann doch trennten? Dann wäre Sarrazin
kein Märtyrer – sowenig wie ein Ausschluss aus der SPD ihn dazu
machte. Er darf seine Meinung äußern. Aber muss er es als
Sozialdemokrat oder Bundesbanker tun?

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Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
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