Mitteldeutsche Zeitung: zu Seehofer

Es ist nichts dagegen zu sagen, wenn Politiker
bedächtig handeln, vorsichtig kommentieren und sich bei der
Einordnung Zeit lassen. Wenn aber ein Bundesinnenminister, der
zuständig ist für die Verfassung, tagelang kein Wort zu Chemnitz
herausbringt, ist das kein Ausdruck von Bedächtigkeit mehr, sondern
eher von Unsicherheit. Was Seehofer schließlich zu sagen hatte,
bedurfte keiner langen Klärung der Faktenlage. Er spricht von der
Migration als „Mutter aller Probleme“. Finanzkrise, Kolonialismus,
andere Zusammenhänge? Geschenkt. Es ist eine sehr einfache Welt, in
der Mann lebt, der der Verfassungsminister sein soll.

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