In seiner Heimat gilt unser Held als Verräter, als 
„Staatsfeind Nr. 1“. Deshalb ist die Frage so leicht nicht zu 
beantworten: Sollen wir ihm Asyl gewähren? Snowden einzuladen, hieße,
die Krise, die Washington heraufbeschworen hat, aus Berlin zu 
verschärfen. Laut den Umfragen legen die Deutschen in dieser Frage 
erstaunliches diplomatisches Gespür an den Tag: Sie zögern, der 
Wertschätzung für den „Whistleblower“ die humanitäre Tat folgen zu 
lassen. Das kann  man Heuchelei nennen. Oder Realpolitik. Beides 
liegt oft nicht weit auseinander.
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