Mitteldeutsche Zeitung: zu Stasi-Akten

Dass die Stasi-Akten 2021 in andere Hände übergehen,
ist gut 30 Jahre nach dem Mauerfall allemal gerechtfertigt. Selbst
wenn die Kommission über Geld nicht redet: Man muss den Einsatz
öffentlicher Mittel in Beziehung setzen zur gesellschaftlichen
Relevanz des Themas. Und obwohl jährlich immer noch 60 000 Anträge
auf Akteneinsicht eingehen: Das Interesse schwindet erkennbar. Sinn
ergibt zudem der Vorschlag, den Posten eines Ombudsmannes für die
Aufarbeitung zu schaffen und aus der einstigen Stasi-Zentrale in
Berlin-Lichtenberg eine Art Gedenkstätte zu machen. Die Behörde gilt
in vielen Ländern als beispielhaft. Bald wird sie würdig begraben –
und lebt in anderer Form weiter.

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Hartmut Augustin
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