Mitteldeutsche Zeitung: zu Stasiüberprüfung und Linke

Es wäre deshalb ein Treppenwitz, würde die Linke im
Jahr 2013 auf jene Stasi-Überprüfungen zurückgreifen, die sie so
lange gegeißelt hat. Der Umgang mit dem Fall von
Fraktionsgeschäftsführerin Ruth Kampa ist dennoch fatal. Die
61-Jährige war 20 Jahre lang für die Stasi aktiv. Mehr als 20 Jahre
lang hat sie keinen Ton gesagt. Und was tut die Linke? Sie schweigt.
Mindestens ebenso sehr hat die Auseinandersetzung aber auch eine
machtpolitische Komponente. Es sieht ein bisschen so aus, als wolle
Sahra Wagenknecht ihren Kontrahenten Gregor Gysi mit dem Stasi-Thema
ärgern. Denn Kampa war seine Vertraute. Gegen ihn selbst wird
ermittelt. Auch insofern also herrscht Kontinuität.

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