Mitteldeutsche Zeitung: zu Steinbrück/Napolitano

Wenn ein, sagen wir, Thilo Sarrazin lustvoll von
Fettnapf zu Fettnapf wandelt, ist das sein Problem. Es steigert
höchstens die Auflage seiner Bücher. Wenn einer das tut, der
Regierungschef einer der wichtigsten Industrienationen der Welt
werden will, geht es nicht nur um sein persönliches Image, nicht
einmal darum, ob er die Chancen seiner Partei bei der Bundestagswahl
im Herbst steigert oder schmälert. Es geht viel mehr darum, dass ein
Kanzlerkandidat sich, mindestens ein Stück weit, so verhalten sollte,
als habe er das Amt schon gewonnen. Denn es schaut auch das Ausland
mit geschärftem Blick auf ihn und sieht ein Zerrbild vom arroganten,
überheblichen Deutschen bestätigt. Ein Glück, dass es nicht stimmt
und der Kandidat seine Chancen immer weiter zuschanden reitet.

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