Mitteldeutsche Zeitung: zu Türkei und Twitter

Wenn es um seine Privilegien, die seiner Familie und
Freunde geht, nimmt der Chef der türkischen Regierungspartei AKP
keine Rücksicht mehr. Da werden missliebige Polizisten und
Staatsanwälte in entfernte Provinzen versetzt. Und weil seine
Kritiker sich des Kurznachrichtendienstes Twitter bedienen, wird
dieser in der Türkei kurzerhand abgeschaltet. Dass dies technisch
kaum geht, ist dem Präsidenten egal. Ihm kommt es auf die große Geste
für seine Anhänger an. Der Reformer Erdogan entwickelt sich immer
mehr zum Reaktionär. Und läuft Gefahr, seine eigene Basis zu spalten.
Präsident Abdullah Gül, ein Weggefährte, hat ihm bereits
widersprochen – auf Twitter.

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