Die Uefa, die das Live-Signal an alle Sender
weltweit liefert, hatte die Realität verbessert. Indem sie die vor
dem Spiel aufgezeichnete Szene mit Löw und dem Balljungen ins
Live-Signal einbaute. Viel schöner war die Wirklichkeit. Bei Facebook
und Twitter wurde Löw gefeiert. Der harte Profifußball hatte einen
kleinen menschlichen Moment. Aber eben einen falschen. 150 Millionen
Menschen glaubten, die Wirklichkeit zu sehen. Und schauten in
Wirklichkeit einem Sommermärchen vom Schneidetisch der Uefa zu.
Eine Petitesse, heißt es nun. Wirklich? Wenn Live-Bilder so
inszeniert werden wie am Mittwoch, kann alles wahr sein. Der
Preis: Man glaubt irgendwann selbst das nicht mehr, was man mit
eigenen Augen gesehen hat.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200
Weitere Informationen unter:
http://