Nun ist es heraus, das „Unwort des Jahres“, es
lautet „Volksverräter“. Keine schlechte Wahl, wenn man das unter den
gegebenen, traurigen Umständen so sagen darf. In Dresden, wo die
selbst ernannten Retter des christlichen Abendlandes ihr
Hauptquartier haben, brüllen die Pegida-Kameraden gern solche starken
Worte. Zur Einheitsfeier im Oktober ist es auch so gewesen. Und da
traf es die Spitzen der etablierten Parteien, in denen Pegida, AfD &
Co. das Böse schlechthin sehen. Nun mag man einigen der Schreihälse
vielleicht Dummheit attestieren – ihren Anführern sicher nicht. Die
wissen genau, woher der Kampfbegriff „Volksverräter“ kommt und
gefallen sich in nationalen, gern auch „völkischen“ Wallungen.
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