Die jüngsten Irritationen zwischen den beiden
Verbündeten scheinen den Verantwortlichen klar gemacht zu haben: So
können wir nicht weiter wursteln. Wir müssen uns wieder mehr Mühe
miteinander geben. Dass Obama, der bislang ein betont sachliches
Verhältnis zu Merkel pflegte, atmosphärisch in Vorlage getreten ist,
macht den Wandel umso bemerkenswerter. Die Weltmacht bemüht sich um
die Mittelmacht. Sicher hat Obama dabei nicht nur Berlin im Sinn. Er
signalisiert auch, dass er den „alten Westen“ keineswegs zugunsten
der aufstrebenden Mächte China und Indien vernachlässigen will. Der
Atmosphäre muss nun die Substanz folgen. Berlin muss den Erwartungen
gerecht werden. Im eigenen Interesse.
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Hartmut Augustin
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