Netanjahu steht für den Wunsch vieler Israelis nach
einem starken, unnachgiebigen, verteidigungsbereiten Staat.
Allerdings wird er diesem Anspruch nur in einer Koalition gerecht
werden können. Und dafür werden sich zahlreiche Partner anbieten, von
denen es bei einer Sperrklausel von nur zwei Prozent wohl
zahlreiche – mit vielschichtiger politischer Ausprägung – geben
wird. Der Trend in Israel ist rechts-religiös. Der dürfte den
Siedlungsbau weiter vorantreiben und kaum Chancen für neue Bewegung
im Nahost-Friedensprozess eröffnen. In wieweit etwa die USA dann
aber diesen Kurs mittragen, wird sich zeigen. Israel aber hat auch
enorme innenpolitische Probleme. Die tiefen wirtschaftlichen Brüche
und die wachsende orthodoxe Durchsetzung der Gesellschaft belasten
das soziale Gefüge. Auch dem muss sich die künftige Regierung
stellen.
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