Mitteldeutsche Zeitung: zu Wahlfälschung/CDU Sachsen-Anhalt

Wahlfälschung und CDU in einem Satz – das ist schon
ganz starker Tobak. Das kann man nicht aussitzen. Schon gar nicht
eine Woche vor dem Landesparteitag, auf dem sich die Vorstandsriege
um Webel zur Wiederwahl stellt. Die Worte des Parteichefs waren denn
auch von seltener Deutlichkeit. In der Dessauer Fördermittelaffäre
hielt sich die Parteiführung mit Kritik an Akteuren aus den eigenen
Reihen noch zurück. Dafür wurden interne Kritiker mit
Parteiausschlussverfahren überzogen. Das kam nicht gut an. Was beide
Fälle miteinander zu tun haben? Auf den ersten Blick nicht viel. Auf
den zweiten schon: In der CDU entwickeln einige Verantwortliche nach
Jahren (kommunal)politischer Dominanz Allmachtsfantasien, glauben
offenbar, sich alles erlauben zu können und ungestraft davon zu
kommen. Es täte der Führung, nicht Webel allein, gut, wenn sie sich
dieses Problems rasch annimmt.

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