Mitteldeutsche Zeitung: zu Wulff

Der heutige Bundespräsident hat offensichtlich seit
vielen Jahren engen Umgang mit den Schönen und Reichen in
Niedersachsen gesucht und gepflegt. Schön für Wulff und seine
Familie, wenn die ihn auch immer wieder in ihre Feriendomizile
eingeladen haben. Aber wenn alles so unproblematisch war, warum
werden neue Details nur scheibchenweise bekannt? Den moralischen
Kredit, den das Amt des Bundespräsidenten mit sich bringt, hat Wulff
verspielt. Er hat sich, der schwarz-gelben Koalition, die ihn gewählt
hat, und dem Land geschadet. Vielleicht würde er sogar gern
zurücktreten. Aber das kann er nach dem unerwarteten Rücktritt seines
Vorgängers Horst Köhler jetzt nicht. So werden wir wohl noch eine
Zeit lang ein Staatsoberhaupt haben, das den ethischen Ansprüchen an
das Amt nicht genügt.

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