Mitteldeutsche Zeitung: zu Zypern und Eurokrise

Eine Schuldenstreichung scheint nahezuliegen,
bringt aber grundsätzliche Probleme: Die, die man belasten will, sind
genau die, um deren Vertrauen man wirbt. Die, denen man das Geld
nimmt, sind genau die, deren Geld man künftig braucht. Allein dieses
Jahr müssen sich die Euro-Staaten 850 Milliarden Euro leihen. Aus
diesem Bedarf speist sich die Macht der Märkte. Da eine Senkung der
Schuldenlast aber auf Dauer unausweichlich scheint, bleiben
„weichere“ Wege: Möglich wäre es, die laufenden Staatsschulden in
sehr lang laufende Anleihen umzuwandeln, was die Verluste der
Gläubiger mindert, das Problem der Rückzahlung allerdings nur
aufschiebt. Die Staaten könnten auch die Anleger dazu zwingen,
Anleihen zu kaufen, deren Zins unterhalb der Inflationsrate liegt.
Die Inflation entwertet dann schrittweise die Schulden, also die
Vermögen der Anleger.

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