Mitteldeutsche Zeitung: zum Lokführerstreik

Seit die GDL mit der Deutschen Bahn wieder
verhandelt, ist ihr auch das ganz große Druckmittel abhanden
gekommen. Sie steht möglicherweise vor einem fairen Abschluss mit dem
Staatskonzern und zugleich vor einem Klein-in-Klein-Flickenteppich in
der Tariflandschaft der privaten Anbieter. Denn letztere wollen nicht
mehr gemeinsam als Verhandlungspartner auftreten, wie sie es vor der
Eskalation des Tarifkonflikts taten. Dabei rennt der
Lokführergewerkschaft in zweifacher Hinsicht die Zeit davon: Je
länger der Arbeitskampf andauert, umso geringer wird das ohnehin
ramponierte Verständnis der Fahrgäste dafür. Und die GDL läuft
Gefahr, dass ihre Macht politisch ausgehebelt wird.

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Hartmut Augustin
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