Das eigentlich Brisante ist doch nicht das Gezänk
zwischen den beiden machtbewussten Spitzenpolitikern. Das eigentlich
Brisante ist, dass der einstige Spitzenkandidat gerade einmal drei
Monate nach der Wahl Hand an ein Papier legen wollte, mit dem er
einst munter in den Wahlkampf gezogen ist. „Daher wird es mit uns
keine Privatisierung der Universitätskliniken geben“, heißt es im
SPD-Wahlprogramm erstaunlich klar und konkret. Und nun? Nun – so eine
der ersten Reaktionen aus dem Hause Bullerjahn – entwickle sich das
Leben eben manchmal schneller als Wahlprogramme. Was für ein
Zynismus. Was für ein verheerendes Signal an die Wähler: Nehmt bloß
nicht alles, was gesagt und geschrieben wird, ernst.
Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Hartmut Augustin
Telefon: 0345 565 4200